Stellungnahme in der Gemeinderatssitzung vom 24.05.2011 zum Bebauungsplanentwurf Jakobstraße

Die Bebauung von innerörtlichen Gebieten ist für die direkten Nachbarn immer ein Einschnitt. Dafür haben wir auch wirklich Verständnis. Dennoch muss unsere Abwägung für den ganzen Ort Gomaringen passen. Die schöne Vorstellung einer grünen Lunge greift hier nicht. Sie hat in größeren Städten ihre Bedeutung, denn wo ganze Innenstädte zubetoniert sind, ist zur Abkühlung und damit zum Abtransport von Schadstoffen Grünfläche nötig. In einem kleinen Ort wie Gomaringen brauchen wir zum Glück nicht zu befürchten, dass uns die Luft wegbleibt – selbst wenn wir das Plangebiet komplett zubetonieren würden. Worauf wir aber auch in einem kleinen Orten achten müssen, ist die Freihaltung der Kaltluftströme. Denn dort, wo nachts „die Luft fließt“, sollte ihr Durchkommen nicht durch Bauten behindert werden, sonst leidet der Schadstoffabtransport und damit das Klima im Ort.

Nach unseren Informationen handelt es sich bei dem Gebiet Jakobstraße nicht um ein Kaltluftentstehungsgebiet. Somit heißt es hier eindeutig: Innen- vor Außenentwicklung! Bleibt die Frage, wie dicht. Sicher dichter als früher üblich, denn Grund und Boden ist kostbar. Aber doch noch so, dass es sich in den dörflichen Charakter einpasst. Dies ist nach Ansicht der Grünen Liste in der Nutzungsschablone 2 nicht gelungen. Leider scheint aber die Innenentwicklung hier anders nicht machbar zu sein.

Zu den Punkten für die Fortschreibung des B-Plans im Einzelnen:

  • Wir begrüßen sehr die Absenkung der Firsthöhe von 10 m auf 9 m in der Nutzungsschablone 3.
  • Wir stimmen der Arrondierung der öffentlichen Straßenflächen zu.
  • Wir tragen den Wunsch nach Zuschlagung der zwei Baumstandorte zu privaten Grundstücken (mit entsprechenden Pflegegeboten) mit, nachdem uns zugesichert wurde, dass diese Flächen mit der Straße zusammen hergestellt werden – also zum gleichen Zeitpunkt.
  • Die Idee, altengerechte Wohnungen in der Nähe des Seniorenstifts zu bauen, halten wir für richtig. Richtig bleibt auch, 3 x 8 = 4 x 6. Wichtig ist, dass dabei die Höhe der Gebäude sich nicht verändert! Unter der Voraussetzung erhoffen wir uns sogar Einsparung von versiegelter Fläche, denn statt 4 Wegeflächen zu den einzelnen Gebäudeeingängen sind dann nur 3 nötig. Daher möchten wir diesen Wunsch nicht kippen. Wir hätten freilich nach wie vor viel lieber 3 x 6.
  • Wir begrüßen sehr die Festsetzungen über Trauf- und Firsthöhen auch im Falle von Pult- und Flachdächern. Das dient der Klarstellung.

Abschließend wollen wir daran erinnern, dass der Umweltbericht noch abgewartet werden muss. Außerdem geben wir zu bedenken, dass dieser B-Plan den sonst üblichen Spielraum für das Zulassen von Überschreitungen, Ausnahmen und ähnlichem unseres Erachtens nicht hergibt, da die Verdichtung schon recht hoch gewählt ist.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

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