Standpunkt der GL zur Sanierung der Ziegelgrubenstraße

Eine Straßensanierung macht man nicht alle 3 Jahre, sondern eher erst nach 20 Jahren wieder. Drum sollten wir uns bei dem, was wir jetzt bauen, auch daran orientieren, wie sich der Bedarf in den nächsten 20 Jahren entwickeln wird. Klar, dazu braucht's eine gute Glaskugel, aber ein paar Dinge können wir bereits jetzt relativ gut vorhersehen:

In den letzten Jahren haben wir mehrfach lange Hitze-Perioden und auch lange Trocken-Perioden erlebt. Die Klimaexperten sagen seit vielen Jahren schon, dass solche Phasen immer wahrscheinlicher werden. Der Grundwasser-Spiegel sinkt bereits jetzt jeden Sommer erheblich ab, das wissen unsere Landwirte, und das bestätigt auch unser Förster.

Wir haben in Gomaringen fast überall Mischentwässerung, Schmutzwasser und Regenwasser werden in einen gemeinsamen Kanal eingespeist, der alles zur Kläranlage leitet. Jeder Liter Regenwasser, der in den Kanal eingeleitet wird, ist daher für Gomaringens Grundwasser verloren. Es macht deshalb Sinn, die Gehwege wasserdurchlässig zu pflastern. Ein erheblicher Teil des Regenwassers kann so direkt vor Ort in den Boden versickern, das ist der Vorteil. Andererseits ist die Pflege der Gehwege deutlich aufwändiger. Schneeräumen und eisfrei halten im Winter bzw. Freihalten von Unkraut während der Wegetationszeit erfordert mehr Arbeit. Und die Gehwege müssen trotzdem eben und rutschhemmend bleiben, damit Personen, die nicht so gut "zu Fuß" sind, dort gut laufen können. Deshalb muss die Art der Pflasterung sehr gut ausgewählt werden.

Wir erleben außerdem schon lange, dass sich Straßen und Bebauung im Sommer sehr stark aufheizen. Um dem entgegenzuwirken, ist jeder Schattenspender wichtig. Bei einem der letzten Waldumgänge haben wir erlebt, wie angenehm kühl es an heißen Tagen im Laubwald ist; die Verdunstungskälte durch die Bäume hilft da erheblich. Auch deshalb unterstützen wir die Pflanzung von Straßenbäumen.

Die Mitarbeiter des Bauhofs bewässern unsere Bäume den ganzen Sommer über mehrfach pro Woche, das kostet Arbeitskraft und Geld. Die grünen Wassersäcke helfen da etwas, aber für größere Bäume ist das viel zu wenig. Die Verwaltung schlägt deshalb vor, Straßenbäume in Rigolen zu setzen, diese Rigolen können erheblich mehr Wasser zwischenspeichern und je nach Bedarf den Bäumen liefern oder versickern zu lassen. Das hilft den Bäumen, aber auch dem Grundwasser.

Aus diesen Gründen unterstützt die Grüne Liste den Vorschlag, die Gehwege zu pflastern und Straßenbäume in Rigolen zu pflanzen.

Noch einmal:

Wenn wir jetzt nur nach dem heutigen Bedarf sanieren, also die Gehwege asphaltieren und möglichst viel Parkraum bieten, ist das aus unserer Sicht viel zu kurzsichtig gedacht. Der Klimawandel geht auch an Gomaringen nicht spurlos vorüber. Wir sollten deshalb heute die Chance nutzen, uns auf seine Auswirkungen so gut wie möglich vorzubereiten.

Die entscheidende Frage ist:

Sind wir bereit, dafür jetzt auf etwas Komfort zu verzichten?

Wünsche? Anregungen? Vorschläge? Kritik?
Bitte per email an info@gruene-liste-gomaringen.de . Danke!