Unsere Position zu den Baugebieten, die nach § 13b BbauG entwickelt werden sollen
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Name des Baugebiets: 01 Kirchenweg (1,01 ha)
Warum will die Gemeinde hier bauen? Vorteile aus der Sicht der Gemeindeverwaltung
Kirchenweg ist in diesem Bereich nur einseitig bebaut.
Neuer Standort für Seniorenwohnen, Synergie mit bestehendem Standort Zieglersche, alternativ z.B. Mehrgenerationen-Wohnen. Zentralen Lage, Nähe zu zentralen Einrichtungen in der Gemeinde sowie der Nähe zur umliegenden Landschaft
Auf Antrag der SPD wurde die Zweckbestimmung "Seniorenwohnen" entfernt. Damit handelt es sich jetzt um ein ganz normales Baugebiet für Wohnzwecke.
Unsere Position dazu
Hier ist der Kirchenweg bisher nur einseitig bebaut, insoweit bietet sich eine Bebauung entlang des Kirchenwegs an, allerdings reicht das Gebiet weit in den Aidelberg hinein.
Gegen eine Bebauung in den Aidelberg hinein sprechen zwei Gründe:
- Der Aidelberg ist ein wichtiges Gebiet als Kaltluftschneise in den Ort rein, das wissen wir seit Jahren. Gerade dann, wenn's wärmer wird, brauchen wir die Möglichkeit, dass kalte Luft nachts in den Ort reinströmen kann, damit die Gebäude auch irgendwann einmal wieder kalt werden.
- Der ganze Aidelberg ist ein ökologisch sehr sehr wertvolles Gebiet, das ist an verschiedenen Stellen in der Vergangenheit untersucht worden. Ergebnis einer solchen Untersuchung:
Prognose über die Entwicklung des Umweltzustands bei Bebauung
Großflächiger Verlust von Magerwiesen (artenreiche Glatthaferwiesen und Salbei-Glatthaferwiesen = Habitatpotenzialflächen „Mittleres Grünland“), Streuobstbäumen sowie Feldhecken mittlerer Standorte (z. T. §32-Biotop)
ggf. erhebliche Störung oder Verlust von Fortpflanzungs- oder Ruhestätten der wild lebenden Tiere der besonders oder streng geschützten Arten
Die geplante Bebauung ist aus naturschutzrechtlicher und landschaftsplanerischer Sicht mit erheblichen Umweltauswirkungen verbunden. Die Bebauung ist nicht zu empfehlen.
Wir von der Grünen Liste nehmen diesen Aspekt sehr wichtig, und wir sind deshalb nicht damit einverstanden, dass in den Aidelberg hinein gebaut wird.
Zustimmen könnten wir einer einreihigen Bebauung entlang des Kirchenwegs, aber weiter rein nicht.
Ergebnis der Gemeinderatssitzung am 23.07.2019
Wir haben beantragt, dass das Baugebiet auf eine Breite von 20 m entlang des Kirchenwegs verkleinert wird, so dass eine einreihige Bebauung entlang des Kirchenwegs möglich ist.
Dieser Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt.
Der Gemeinderat hat beschlossen, dass das Gebiet "01 Kirchenweg" in der von der Verwaltung vorgeschlagenen Größe entsprechend §13b BbauG überplant wird.
Dr. Hartmut Rombach, Gomaringen, den 25.7.2019